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AutorenbildAnn-Carolin Helmreich

Warum der Januar sich oft schwer anfühlt - und warum das völlig okay ist


Der Januar ist offiziell der Start ins neue Jahr, doch viele Menschen fühlen sich in diesen ersten Wochen eher träge als energiegeladen. Warum fällt es so schwer, mit Elan und Motivation zu beginnen, wenn doch der Jahreswechsel alles verändern soll? Die Antwort liegt in der Natur – und darin, wie wir Menschen uns unbewusst an ihren Rhythmen orientieren.


Doch neben der persönlichen Perspektive bietet auch die Business-Welt spannende Einsichten, wie man den Januar sinnvoll nutzt – gerade in der Führung.


Der Kalender sagt “Neubeginn”, die Natur sagt “Winterruhe”


Obwohl unser Kalender das Jahr am 1. Januar beginnen lässt, befindet sich die Natur zu dieser Zeit noch mitten in der Winterruhe. Die Tage sind kurz, die Temperaturen kalt, und alles scheint darauf ausgelegt, Energie zu sparen.


Historisch gesehen begann das Jahr in vielen Kulturen erst mit dem Frühlingsanfang:

Die Römer etwa feierten den März als Jahresbeginn. Passenderweise markierte der Monat, benannt nach dem Kriegsgott Mars, den Aufbruch in die aktive Zeit des Jahres.

Astronomisch symbolisiert der Frühlingsanfang (Tag-und-Nacht-Gleiche um den 21. März) einen echten Neubeginn. Die Tage werden länger, die Sonne kräftiger, und das Leben kehrt zurück.


Diese natürlichen Rhythmen zeigen uns, dass der Januar weniger ein Startschuss als eine Übergangsphase ist.

Warum wir uns im Januar oft überfordert fühlen


Die Diskrepanz zwischen den Erwartungen unserer modernen Gesellschaft und dem, was unser Körper und Geist in dieser Jahreszeit wirklich brauchen, kann zu Stress und Überforderung führen:

1. Kultureller Druck: “Neues Jahr, neues Ich” – die Idee, dass wir ab dem 1. Januar alles ändern müssen, setzt uns unter Druck.

2. Energetische Realität: Unser Körper befindet sich noch in einem Zustand des Rückzugs. Die Wintermonate sind eine Zeit der Reflexion, nicht der Aktivität.


Diese Missstimmung ist kein persönliches Versagen, sondern ein Hinweis darauf, dass wir den natürlichen Rhythmus ignorieren.


Führungsperspektive: Warum das auch für Unternehmen wichtig ist


Nicht nur Individuen fühlen sich im Januar überfordert – auch Unternehmen und Führungskräfte sehen sich mit Herausforderungen konfrontiert. Mitarbeiter sind nach den Feiertagen oft noch nicht auf vollem Energieniveau, Projekte starten schleppend, und gleichzeitig wird Druck aufgebaut, „sofort durchzustarten“.


Wie Führungskräfte den Januar optimal nutzen können:



1. Reflexion statt Aktion priorisieren:

• Nutze den Januar, um mit deinem Team das vergangene Jahr zu analysieren.

• Was hat funktioniert? Was könnte verbessert werden?

• Schaffe Raum für ehrliche Gespräche, bevor neue Ziele definiert werden.


2. Mitarbeiter nicht überfordern:

• Statt auf maximale Produktivität zu drängen, fördere eine Atmosphäre der Achtsamkeit.

• Kommuniziere klar, dass der Januar ein Monat der Vorbereitung ist – und kein Sprint.


3. Langfristige Strategien entwickeln:

• Der Januar ist ideal, um strategische Planungen für das gesamte Jahr zu machen.

• Ziehe dein Team mit ein: Welche Vision haben alle für das kommende Jahr?


4. Pausen und Erholung fördern:

• Ermutige dein Team, noch im Rhythmus der Winterruhe zu bleiben und bewusst zu entschleunigen.

• Zeige durch dein eigenes Verhalten, dass Ruhephasen essenziell für langfristigen Erfolg sind.


Was du aus der Natur lernen kannst


Die Natur zeigt uns, dass Veränderung und Wachstum Zeit brauchen. Hier sind drei Erkenntnisse, die dir helfen können, den Januar gelassener zu erleben – sowohl privat als auch beruflich:


1. 🌱 Ruhen ist Teil des Wachstums: Der Winter ist die Zeit, in der die Samen im Boden ruhen, bevor sie im Frühling sprießen. Nutze diese Zeit, um zu reflektieren, Pläne zu schmieden und deine Energie zu sammeln.


2. 🌞 Das Licht kommt zurück: Die Tage werden bereits länger – die Energie für Veränderung und Aktivität kommt mit dem Frühling. Du musst jetzt noch nicht alles neu gestalten.


3. 💛 Wachstum braucht Geduld: Genau wie Pflanzen Zeit brauchen, um zu gedeihen, brauchen auch wir Zeit, um uns auf Veränderung vorzubereiten.


Ein sanfterer Start ins Jahr – für dich und dein Team


Statt dich im Januar zu drängen, alles neu und besser zu machen, kannst du diesen Monat als Übergangszeit sehen. Erlaube dir, noch in der Ruhephase zu bleiben, die Reflexion und Regeneration fördert.


Als Führungskraft kannst du diese Erkenntnisse auch in deinem Team fördern und so den Grundstein für ein Jahr legen, das mit Fokus, Klarheit und echter Motivation beginnt.


Der Frühling wird kommen – und mit ihm die Energie, wirklich durchzustarten. Bis dahin: Lass dir Zeit.


Wie gehst du mit den ersten Wochen des Jahres um? Teile deine Gedanken oder schreib uns, welche Rituale dir helfen, diese Phase zu genießen.


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